Lieber Franz,

ich weiß nicht, ob du oft in einen Spiegel geblickt hast, ob du dein eigenes Gesicht mit der gleichen Neugier betrachtet hast, mit der du das Schicksal deiner Figuren verfolgtest. Hast du dich erkannt? Oder erschien dir dein eigenes Bild so fremd wie ein Charakter aus einer deiner Geschichten – jemand, der zwar deinen Namen trug, aber sich in einem Prozess befand, dessen Ausgang du nicht mehr kontrollieren konntest?

Spiegel sind tückisch, Franz. Sie zeigen uns, was ist, aber nie ganz, nie ohne Verzerrung. Je länger man hinsieht, desto fremder wird das eigene Gesicht. Und heute gibt es Spiegel, die mehr sind als Glas und Silber. Sie existieren in Bildschirmen, in Kameras, in Algorithmen, die uns nicht nur zeigen, sondern berechnen, kategorisieren, filtern. Wir sind nicht mehr nur unser Spiegelbild, sondern eine Summe aus Datenpunkten, ein Gesicht, das erkannt wird, ohne dass wir uns je wirklich erkannt fühlen.

Was hätte Josef K. wohl gedacht, wenn er sich nicht nur in den Augen der anderen, sondern in einem digitalen Spiegel wiedergefunden hätte? Wenn ihm nicht mehr ein Wärter sagte, dass er verhaftet sei, sondern eine Software ihn als verdächtig einstufte?

Ich glaube, Franz, du hast unsere Zeit vorausgesehen – ohne ihre Technologien, aber mit all ihren Mechanismen. Und wenn du heute in einen Spiegel sehen würdest, frage ich mich, ob du nicht wieder ein Blatt Papier vorziehen würdest.

Mit nachdenklichen Grüßen,
Denis

Lieber Franz, lieber Denis – Ein Briefwechsel

Ein eleganter älterer Mann in Anzug und Brille steht auf einer belebten Stadtstraße bei Nacht, umgeben von historischen Gebäuden und Laternen, die ein warmes Licht spenden.

Lieber Franz

Lieber Franz, ich weiß nicht, ob man in deinem Prag von heute mehr Kafka oder mehr Kitsch findet, a...
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Ein eleganter älterer Mann in Anzug und Brille steht auf einer belebten Stadtstraße bei Nacht, umgeben von historischen Gebäuden und Laternen, die ein warmes Licht spenden.

Lieber Franz

Lieber Franz, du wirst es nicht glauben, aber man hat dich berühmt gemacht – gegen deinen Willen, k...
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Ein eleganter älterer Mann in Anzug und Brille steht auf einer belebten Stadtstraße bei Nacht, umgeben von historischen Gebäuden und Laternen, die ein warmes Licht spenden.

Lieber Franz

Lieber Franz, Du hast sie oft beschrieben, Türen – massive, verschlossene, fremde Türen, die sich n...
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Ein eleganter älterer Mann in Anzug und Brille steht auf einer belebten Stadtstraße bei Nacht, umgeben von historischen Gebäuden und Laternen, die ein warmes Licht spenden.

Lieber Franz

Lieber Franz, ich weiß nicht, ob du oft in einen Spiegel geblickt hast, ob du dein eigenes Gesicht ...
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Ein Mann mit dunklem Haar und Anzug steht auf einer belebten Stadtstraße mit traditionellen Gebäuden und Laternen im Hintergrund, schwarz-weiß, stilvoll aufgenommen.

Lieber Denis

Lieber Denis, Heute schreibe ich Dir mit einer gewissen Unruhe. Nicht jene Unruhe, die aus einem üb...
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Ein Mann mit dunklem Haar und Anzug steht auf einer belebten Stadtstraße mit traditionellen Gebäuden und Laternen im Hintergrund, schwarz-weiß, stilvoll aufgenommen.

Lieber Denis

Lieber Denis, Heute schreibe ich Dir mit einem seltsamen Gefühl der Leichtigkeit, als hätte mich di...
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Ein Mann mit dunklem Haar und Anzug steht auf einer belebten Stadtstraße mit traditionellen Gebäuden und Laternen im Hintergrund, schwarz-weiß, stilvoll aufgenommen.

Lieber Denis

Lieber Denis, Ich hoffe, Du bist wohlauf und Dein Bücherregal hat sich nicht allzu sehr unter der L...
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Ein Mann mit dunklem Haar und Anzug steht auf einer belebten Stadtstraße mit traditionellen Gebäuden und Laternen im Hintergrund, schwarz-weiß, stilvoll aufgenommen.

Lieber Denis

Lieber Denis, Ich schreibe Dir heute aus der Stille einer Stunde, die weder Nacht noch Morgen ist, ...
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